Echternach
Echternach
Echternach - Abteistadt mit Charakter
Die älteste Stadt des Landes sowie historisches und kulturelles Zentrum der Region Müllerthal - Kleinen Luxemburger Schweiz hat ihr mittelalterliches Ambiente bewahrt: verwinkelte Gassen, Überreste und Türme der alten Stadtmauer sowie ein Marktplatz mit gotischem Stadthaus versetzen den Besucher zurück in vergangene Zeiten.
Im Zentrum gibt es ein Museum für Vorgeschichte und am Seeufer der Stadt befinden sich Überreste der größten römischen Villa diesseits der Alpen, mitsamt einem Besucherzentrum und einer Dauerausstellung.
Die Stadt Echternach verfügt zudem über ein breites kulturelles Angebot mit großem Veranstaltungskalender in den Sommermonaten: Konzerte wie das Internationale Festival von Echternach mit klassischer Musik im Mai und Juni, das Jazzfestival im September, folkloristische Feste und Trödelmärkte sorgen für eine lebhafte Atmosphäre. Das Trifolion ist ein großzügig gestaltetes Kultur- und Kongresszentrum mit anspruchsvollem Programm. Ein großes Erholungsgebiet am See, Rad- und Wanderwege sowie ein Abenteuerspielplatz machen einen Urlaub hier lohnenswert. Neben Hotels und Restaurants gibt es zwei Campingplätze und eine direkt am See gelegene moderne Jugendherberge.
EDEN: European Destination of Excellence. Diese EU-Auszeichnung erhielt Echternach aufgrund seines hochwertigen Angebots im Bereich des sanften Tourismus.
Das mittelalterliche Stadtzentrum
Die Ursprünge der Ringmauer gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. Im 13. Jahrhundert wurde sie auf 20 Stadttürme und –Tore ausgebaut. Fünf Türme blieben erhalten und wurden geschichtsgetreu in Stand gesetzt. Zwei mittelalterliche Türme kann man als Ferienwohnung beim lokalen Tourist Info Büro mieten.
Verpassen darf man bei einer Stadtbesichtigung keinesfalls das gotische Haus, auch wenn dieses originalgetreu im Jahre 2000 wieder aufgebaut wurde. Einer der seltenen Zeugen aus der mittelalterlichen Stadt stürzte 1996 zum Teil ein und verursachte beträchtliche Schäden an den Fensterrahmen. Ebenso interessant ist das Justizkreuz auf dem Marktplatz. Es stellt die Hoheit der Äbte gegenüber dem Stadtbürgertum dar.
1774 wollten die Einwohner Echternachs das mittelalterliche Monument niederreissen und es durch einen Springbrunnen ersetzen. Doch erst 20 Jahre später wurde es von den revolutionären französischen Truppen zerstört. 1938 wieder aufgebaut, wurde es im Krieg 1944 zertrümmert. 1982 wurde es gemäß den Plänen vom 18. Jahrhundert neu errichtet.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Echternach gehört der ehemalige Gerichtshof, „Denzëlt“, den man allerdings nicht von innen besichtigen kann. Das Gebäude geht teilweise auf das 14. Jahrhundert zurück. Der Wiederaufbau des Gerichtes nach dem Brand von 1444 verlieh dem Bau größtenteils sein heutiges Aussehen. Gotische und Renaissance Bauelemente vermischen sich an der Fassade. Bei der Restaurierung 1898 wurden die Statuen der Hl. Jungfrau, König Salomons und der vier Kardinaltugenden hinzugefügt.
Am Fuße der den Hauptaposteln Petrus und Paulus geweihten Kirche erinnert eine mit dem keltischen Flechtband versehene Steinskulptur an 1300 Jahre Echternacher Geschichte. Die Peter und Paul Kirche befindet sich auf archäologischem gallo-römischen Gelände. Zur Merowingerzeit befanden sich hier ein kleines Hospiz und zwei Kapellen, welche die Äbtissin Irmina von Oeren bei Trier aus ihrem Besitz 698 Willibrord schenkte. Im 10. und 12. Jahrhundert erfolgte der Bau einer dreischiffigen Kirche, welche 1480 mit gotischen Elementen versehen wurde. Die mit Fresken geschmückte Kirche wurde mehrmals umgebaut und restauriert.
Die imposante romanische Basilika hat eine lange und bewegte Geschichte. Ursprünglich um 700 gebaut, von einem großen Brand im Jahr 1031 und im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde sie in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. In der Krypta befindet sich das Grab des Heiligen Willibrord, der einzige Heilige, der in Luxemburg begraben ist. Seit die berühmte Echternacher Springprozession zum UNESCO-Weltkulturerbe im Jahre 2010 wurde, kann man das "Dokumentationszentrum der Springprozession" in einem Seitenschiff der Basilika besichtigen.
Das Gebäude des HIHOF beherbergt das sehenswerte Museum der Vorgeschichte. Die Ursprünge des Hauses sind unbekannt. Das Kellergewölbe führt auf das 15. Jh. zurück. Die Fassade zeigt gotische Elemente. Der Bau diente längere Zeit als Wirtschaftsgebäude des Hospizes, auch als Keramikatelier und im 19. Jh. als Sekundarschule.
Die römische Villa (118 x 62 m) aus dem 1.-5. Jh. gehört zu den größten diesseits der Alpen. Sie wurde erst 1975 entdeckt, als der Freizeitsee in der "Schwarzuecht“ angelegt wurde. Im INFOFORUM ist ein thematisches Museum über das Leben der Römer untergebracht. Davor liegt der ehemalige Wohntrakt der Villa (pars urbana), dahinter erstrecken sich die Wirtschaftsgebäude der alten Villa (pars rustica), die nur zum Teil ausgegraben wurden. Das INFOFORUM stellt Szenen des täglichen Lebens dar, im Museumsshop gibt es die dazu gehörende Literatur. Modellrekonstruktionen und 3D- Darstellungen sowie ein Besuch auf der Ausgrabungsstelle zeigen Hypocaustus, Sauna, Bäderanlagen, Empfangssaal. Im römischen Garten HORTUS AMOENUS wurden Pflanzen angebaut, welche zur Römerzeit dort gediehen.